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Der Herbst ist von einer wunderbaren Klarheit der Luft gekennzeichnet. Dies haben wir seiner trockenen Luft zu verdanken, die uns sowohl mit einer klaren Aussicht, als auch mit den prächtig leuchtenden Herbstfarben beschenkt. Die Trockenheit des Herbstes macht vor allem den beiden Organen des Metallelements Lunge und Dickdarm zu schaffen.
Haben Sie früher auch gelächelt, wenn ein alter Mensch sagte, er fühle es in den Knochen, dass sich der erste Schnee ankündigt? Ich belächle solche Aussagen schon lange nicht mehr, denn sie sind wichtige diagnostische Indizien und leider kommen solche Aussagen auch vermehrt von relativ jungen Menschen, die eigentlich eine gute Substanz haben sollten.
Was hat dies alles mit dem Herbst zu tun?
Die Trockenheit ist der sogenannte pathogene Faktor des Herbstes. Menschen, die unter einer Trockenheit der Säfte und des Blutes leiden, können in dieser Jahreszeit eine Verschlimmerung von einer bereits bestehenden Tendenz erfahren: Trockener Husten, trockene Haut oder Schleimhaut, Verstopfung oder Gelenkschmerzen durch fehlende Versorgung der Gelenke mit Blut und Säften.
Auch die Lebensjahre ab Mitte 50 bis Mitte 70 Jahre gehören zum Metall. Menschen in dieser Lebensphase spüren die langsam fortschreitende Trockenheit selbst-verständlich mehr als ein junger Mensch und brauchen daher mehr Befeuchtung durch saftige Nahrung. In den Klassikern der Chinesischen Medizin steht: gekochte Früchte und Gemüse bauen mehr Säfte auf als rohe. Rohe Früchte und Gemüse kühlen den Körper dafür besser. Zum Herbst passen sehr gut Kompotte aus den Früchten der Saison. Diesen kann man durch Zugabe von einigen Trockenfrüchten mehr Süße und Aroma verleihen.
Ein Beispiel
Ein Freund von mir ist Lehrer. Lehrer müssen oft viel sprechen. Das erschöpft die Kraft von Herz und Lunge.
Ich empfahl meinem Freund seine wiederkehrende Schwäche der Stimme mit Räuspern und Heiserkeit im Herbst mit Birnensaft zu bekämpfen. Birnensaft hat durch seine milde Süße eine befeuchtende Wirkung auf den Körper. Das Fruchtfleisch ist weiß. Alle weißen Lebensmittel haben eine Zuordnung zum Element Metall und damit auf die dem Metall zugeordneten Organe Lunge und Dickdarm.
Das Resultat war befriedigend: wenn nicht gerade zu viele weitere Faktoren, wie Überheizung der Räume und niedriger Raumfeuchtigkeit oder eine halbe Klasse hustender Kinder dazu kam, konnte mein Freund seine Heiserkeit im Schach halten und Infekte abwehren.
Die Lösung: vermeiden von austrocknenden Gewohnheiten
Welche Lebensgewohnheiten verstärken den trocknenden Einfluss des herbstlichen Klimas?
Hier unterscheidet man in Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. In der Ernährung sind es vor allem jene Lebensmittel und Getränke, die von einer bitteren und warmen Natur sind. Dazu gehört der Kaffee, aber auch die Gewürze Thymian und Rosmarin, sowie der schwarze Tee, vor allem, wenn er noch zusätzlich mit wärmenden Gewürzen aromatisiert ist. Obwohl grüner Tee von seiner Thermik wesentlich kühler ist, als schwarzer Tee, so wirkt auch er trocknend auf die Haut. Auch ein Übermaß an scharfen und heißen Nahrungsmitteln kann vor allem bei Menschen mit einer Tendenz zur inneren Hitze austrocknend wirken. Also nicht bei jedem ist der Ingwer oder der Knoblauch auf jeden Fall gesund. Beide Lebensmittel sind scharf und warm bis heiß, bewegen das Qi und die Säfte sehr stark.
Unter den Lebensgewohnheiten sind an der Stelle überheizte Wohnungen zu nennen und ein Übermaß an trockener Luft durch Elektrosmog. Versuchen Sie W-Lan-Netze über Nacht aus zu schalten oder sich für das Schlafzimmer eine Elektro-Freischaltung anbringen zu lassen.